Autorin
Sabine Ibing
Bücher, die mir selbst gut gefallen haben
zeitgenössische Romane
Rezension
Bienensterben
von Lisa O’Donnell
„Heute
ist
Weihnachten.
Heute
hab
ich
Geburtstag.
Heute
werde
ich
fünfzehn.
Heute hab ich meine Eltern im Garten begraben. Geliebt wurden sie beide nicht.“
So
beginnt
das
Buch.
Am
Heiligen
Abend
in
einer
Reihenhaussiedlung
in
Glasgow,
nicht
die
beste
Gegend,
begraben
Marnie
und
ihre
jüngere
Schwester
Nelly
die
Eltern
im
Garten.
Marnie
„feiert“
ihren
15.
Geburtstag.
Mutter
Izzy
hatte
Vater
Gene
mit einem Kissen erstickt, sich selbst in der Nacht im Schuppen erhängt.
Die
Kinder
haben
Angst
in
ein
Heim
gesteckt
zu
werden,
erzählen,
die
Eltern
seien
nach
Indien
gereist.
Die
Rückblende
zeigt
die
Eltern
als
Althippies,
ständig
bekifft
und
besoffen,
kümmerten
sich
nicht
um
die
Kinder,
gaben
ihnen
keine
Beachtung.
Marnie
erklärt
wie
dies
aussah:
„Da
hast
du
ein
Pfund,
Schätzchen,
nimm
die
Flaschen
unter
der
Spüle
mit
und
hol
dir
Pommes.“
-
„Ich
geh
mit
vier
klirrenden
leeren
Flaschen
und
einem
Pfund
in
der
Hosentasche
die
Straße
runter
und
hab
das Gefühl, jemand kümmert sich um mich.“
Trotz
all
der
Misere
sind
die
beiden
Schwestern
intelligent
und
zielstrebig.
Sie
sind
im
Charakter
ungleich,
mal
ist
die
eine
die
Starke,
dann
die
andere.
Der
homosexuelle
Nachbar
Lennie,
der
im
Viertel
geächtet
wird,
nimmt
sich
der
Mädchen
an
und
die
sie
erleben
nach
anfänglichem
Misstrauen
eine
fast
glückliche
Zeit.
Drogentypen
fragen
immer
wieder
nach
dem
Geld,
das
sie
angeblich
vom
Vater
zu
bekommen
haben,
ein
verschollen
gemeinter,
penetranter
Großvater
taucht
auf,
es
fällt
immer
schwerer
anderen
Leuten
glaubhaft
zu
machen,
die
Eltern wären in Indien.
Ein
Buch,
das
heftig
beginnt
und
immer
wieder
nahe
geht.
O’Donnell
schreibt
jedes
Kapitel
aus
der
Sicht
einer
der
Hauptprotagonisten.
Das
gibt
Einblick
in
die
Gedanken
und
Gefühle
der
Personen,
sie
stellt
die
Kamera
in
verschiedenen
Perspektiven
auf
die
Handlung.
Trotz
der
ganzen
Tragik
steckt
beißender
schwarzer
Humor
in
der
ganzen
Geschichte,
die
niemals
völlig
düster
wird.
Skurrile
Typen
in
einer
Welt,
in
der
man
um
das
Überleben
kämpft,
getragen
durch
Empathie
und
Hoffnung.
Ein
Thema
der
heutigen
Gesellschaft,
eine
Satire
auf
das
System und eine Ode an die Freundschaft.
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