Autorin
Sabine Ibing
The Fourth Monkey, bezieht auf die Darstellung von drei Affen:
nichts sehen, hören, sagen. Der vierte Affe wird hier eingebracht,
eine japanische Variante, ein boshaft dreinschauendes Tier, die
Bedeutung ist offen. In diesem Thriller geht Serienkiller um. Für ihn
bedeutet der vierte Affe des Schlechte an sich. Er bestraft
Menschen, die schlecht für die Gesellschaft sind, illegale Geschäfte
machen, sich an anderen bereichern, ohne vor Gericht zu landen.
Diesen Menschen entführt er die liebste Person in ihrem Leben.
Zunächst schneidet er dem Opfer das Ohr ab, schickt es hübsch
verpackt dem/r »Bösen«, weitere Teile wie Augen und Zunge folgen,
zum Ende stirbt das Leidtragende, der Bösewicht muss sich quälen,
denn er trägt die Schuld.
Sam Porter ermittelt seit Jahren in dem Fall. Es gibt wieder ein neues
Opfer. Der Roman ist multiperspektiv geschrieben, mal aus der Sicht
von Porter, einem Opfer und aus der Sicht des Killers. Gleich am
Anfang glauben Porter und sein Kollege den Killer erwischt zu
haben, doch der springt bei der Verfolgung vor einen Bus. Der
Schein trügt, auch das ist eine Inszenierung des Killers. Ein neues
Opfer ist entführt, Emory. Aber weshalb? Ihre Mutter ist verstorben,
sie wohnt allein, umgeben von einer Hauswirtschafterin und einer
Pädagogin. Es stellt sich heraus, sie ist die uneheliche Tochter des
Baulöwen Arthur Talbot, der ihr die Wohnung, Schule usw. finanziert,
der sie liebt.
Auf der einen Seite sollen die wechselnden Sequenzen Spannung
erzeugen, schnelle Szenen, Cliffhanger, Perspektivwechsel, was für
mich bis ungefähr zu Hälfte gelang. Spannung durch Tempo, das
aber letztendlich nicht durchgehalten wird. Der Täterstrang endet
im Rückblick, in Erklärung durch ein Tagebuch: Versteh, warum ich
so bin, meine schreckliche Kindheit ... Der Roman ist recht
klischeehaft: Selbstjustiz, Serienkiller, der böse Baulöwe, die
Geschichte der Kindheit des Täters, ein psychisch und sexuell
missbrauchtes Kind, und das auch noch als Tagebuch bereitgestellt.
Gesäbel mit Blut nicht vergessen: Ohr ab, Augen auspulen, Blut,
Folter! Durst und Hunger, Ratten! Die dürfen nicht fehlen, Ratten im
Keller eines verfallenen Hauses, unterirdische Gänge, Kanalisation.
Im Keller eines verlassenen Hauses, genau, wo sonst soll man Opfer
anketten? Gänge unter der Stadt, alte gruslige, feuchte Keller. Nicht
zu vergessen: Porter, der unkonventionelle und suspendierte Bulle,
der nun doch wieder ran darf, weil er den Täter in- und auswendig
kennt. Porter, the lonesome Cowboy, säuft, seine Frau wurde
erschossen, für ihn lebt sie weiter in der Erinnerung: Alte Haft-
Notizen in der Wohnung, ihre Stimme auf dem Anrufberater, als
hätte sie gerade erst das Haus verlassen.
Der Autor sagt, seine Vorbilder seien, Thomas Harris mit »Das
Schweigen der Lämmer« und Jeffery Deaver. Aber die beherrschen
ihr Metier für meine Begriffe wesentlich besser. Wer solche Thriller
mag, gestickt nach üblicher Masche: Schlicht, voraussehbar,
igittegitt zum Gruseln mitten drin, völlig ohne Message, einfache
Sprache, der liegt richtig. Als Hörbuch für nebenbei fand ich den
Stoff befriedigend. Letztendlich kann mich der Thriller insgesamt
nicht überzeugen, er sagte mir nichts, weder inhaltlich noch
literarisch. Nichts, was bleibt oder beeindruckt, das Buch hätte ich
vielleicht zugeklappt. Dietmar Wunder, Oliver Brod, Marie Bierstedt
haben zumindest als Sprecher dazu beigetragen, mich an der
Stange zu halten. Garantiert ist das die Art von Splatter-Literatur,
die viele Leser/Hörer anspricht, von daher gut geeignet für das
Splatter-Publikum.
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Rezension
The Fourth Monkey: Geboren, um
zu töten
von J.D. Barker
Gesprochen von: Dietmar Wunder, Oliver Brod,
Marie Bierstedt
Ungekürztes Hörbuch, Spieldauer: 14 Std. 11 Min.