Autorin
Sabine Ibing
Bücher, die mir selbst gut gefallen haben
Krimis / Thriller
Rezension
Ich bin unschuldig
von Sabine Durrant
Das Buch handelt von Gaby, die ein perfektes Leben lebt: Sie ist ein B-
Prommi, erfolgreiche Moderatorin aus dem TV-Vormittagsproramm.
Sie ist mit einem erfolgreichen Mann verheiratet, hat eine
bezaubernde Tochter. Eines Morgens stolpert sie beim Joggen über
die Leiche einer jungen Frau. Zunächst ist Gaby eine wichtige Zeugin.
Ihr Mann Philip bricht zu einer längeren Geschäftsreise nach Asien
auf, allein. Nun gerät Gaby plötzlich in den Verdacht, die Mörderin zu
sein, sie, die die Leiche doch bloß gefunden hat. Die Medien fallen
über sie her. Ihr Sender distanziert sich von ihr, sie wird in den Urlaub
geschickt und nun begreift sie, dass sie keine Freunde besitzt. Die
Pressemeute lungert vor ihrem Haus. Sie kann niemandem
vertrauen. Also lässt sie sich auf einen Journalisten ein, Jack, dem
sie eine Exklusivstory verspricht, wenn er ihr hilft, selbst zu ermitteln.
Beide nutzen sich gegenseitig aus, nähern sich aber schrittweise
persönlich. Gabys Mann ist weit entfernt, meldet sich nicht.
Manche Bücher passen nicht so recht in ein Genre. Ein Thriller ist es
bei weitem nicht, denn Action und Spannungsbogen konnte ich nicht
finden, es fehlt ein Thrillerplot. Das erwartet aber der Thrillerleser.
Ein Krimi ist auch nicht im engen Sinn, kommt dem aber mehr
entgegen.
Die Autorin lässt Gaby aus der Ich-Perspektive erzählen. Gaby meint
glücklich zu sein, aber immer mehr erfährt der Leser, dass sie dies
nur vorgibt. Sie spielt verschiedene Rollen, je nachdem, welche Gaby
gefragt ist. Gaby ist ein verzweifelt, begreift die Welt nicht mehr, mal
ist sie sauer wie eine Prinzessin, der man die Krone geklaut hat, dann
gibt sie sich kraftvoll, logisch, erwachsen, ein anderes Mal verletzlich,
unlogisch, selbstbemitleidend, sie weiß nicht was sie will. Gaby und
Philip kommen aus einfachen Verhältnissen. Sie meint, sie wäre
bodenständig, beurteilt Menschen aber nach ihrer Kleidung,
insbesondere deren Wert. Es ist ein Psychogramm von Gaby, der man
immer mehr auf die Schliche kommt. Sie ist nicht die saubere Dame,
sondern letztendlich ist sie nicht besser als diejenigen, denen sie
vorwirft, die anderen auszunutzen, unehrlich zu sein. Gaby wirkt ein
wenig undurchschaubar, sie steht nicht für das, was sie vorgibt. Ein
perfektes Leben, das plötzlich zerspringt und keinen Stein
umgedreht lässt, ein Opfer der Justiz, das sich wehren möchte, nicht
weiß wie.
Ich finde, es ist ein gelungenes Buch, allerdings nichts für jemanden,
der einen Thriller erwartet. Ich las im Vorfeld, die Spannung kommt
langsam auf, nach 100 – 150 Seiten. Spannung entsteht aus dem
Psychogramm von Gaby, das nicht loslässt. Die Autorin schafft es, den
Leser hineinzuziehen in Gabys Kopf, in dem es ziemlich wirr aussieht.
Allerdings zieht sich der Stoff. Trotz allem hat der Roman mir gut
gefallen. Das Ende haut einen um. Ich fand es klasse, ein anderer
mag verärgert sein. Mir gefällt es, wenn der Leser mit einem Ende
konfrontiert wird, das er nicht erwartet hatte. Viel Spass beim Lesen.
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