Über mich
Geboren im heißen Juli 1959 in Hannover, ein guter
Weinjahrgang, wurde ich in Schwimmhallen und Freibädern
großgezogen. Mit zwei musste ich schwimmen können, schon
aus Eigeninteresse. Mit fünf fing das Schwimmtraining an. Des
Fliesenzählens überdrüssig gründeten wir mit ein paar
Schwimmerinnen eine Wasserball-Damenmannschaft, die erste
in Niedersachsen und eine der ersten in Deutschland.
Wasserball spielte ich bis über 30.
Der Sport bracht mich durch halb Europa und den Rest lernte
ich mit meinen Eltern im Urlaub kennen.
Beruflich hatte ich ein Doppelstudium durchgezogen mit einem
Diplom zur Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin. Ein neuer
Berufszweig tat sich gerade auf, Erwachsenenpädagogik ...
eine verdammt vielseitige Aufgabe. Selbst jeden Tag
dazuzulernen ist das oberste Motto. So huschte ich durch die
Ausbildungsgänge Hauswirtschaft, Gas- und Wasser, Maler,
Schlosser, Maschinenbauer, Schneider, alle möglichen
kaufmännischen Berufe ... Jugendliche in der Ausbildung,
Erwachsene in der Umschulung oder Fortbildung. Häusliche
Probleme, psychische Krankheiten, Lernschwächen,
Schwierigkeiten mit der Justiz, Schwerbehinderung ... Die Liste
ist lang, mein Aufgabenfeld war groß und wechselte ständig,
zumindest was die zu beschulenden Inhalte anbetraf. Die Arbeit
mit Menschen schult den Blick und der Einblick in das, was man
auch gar nicht wissen möchte, prägt. Die ständige
Auseinandersetzung mit neuen Inhalten, Berufen, Menschen in
schweren Lebenssituationen, macht flexibel, neugierig und
lässt über den Tellerrand schauen.
Hannover, Teneriffa, der Süden von Frankfurt, die Schweiz,
auch hier bin ich flexibel. Heimat ist dort, wo man sich wohlfühlt.
Leben kann man überall, wenn man sich anpassen kann. Fragt
man mich, welche Nationalität ich habe, so beantworte ich das
eindeutig mit Europäerin.
Wie alles anfing:
1998, in den Anfängen der ersten Chats, Internet war noch nicht
sehr verbreitet, wurde ich gebeten, eine Kurzgeschichte über
Chats zu schreiben. Diese Geschichte wurde in drei
Zeitschriften veröffentlicht. Die Leser fragten, wo man den
Roman kaufen könne. In diesem Chat, damals so etwas wie eine
virtuelle Kneipe mit ca. 60 weltweiten regelmäßigen Besuchern,
machte man mir Mut, das Projekt anzugehen. Es juckte mich
auch in den Fingern, mich ein wenig darüber lustig zu machen,
mit welcher Naivität sich hier Menschen über tausende
Kilometer hin verliebten. Sie verliebten sich in Buchstaben, die
sie auf ihrem Bildschirm lasen. Denn Fotos im Netz gab es
damals noch wenig, digitale Bilder gab es noch nicht. Heute
übliche Scanner waren noch nicht zu haben. Fotos auf
Internetseiten kosteten enorme Ladezeit, die wir damals noch
pro Minute bezahlen mussten. Überhaupt stürzten sich zu jener
Zeit einige Leute ins finanzielle Unglück, wenn sie zulange im
Internet surften, sich in Chats verquatschten.
Telefongespräche ins Ausland waren kostenintensiv. Nun, diese
verliebten Chatter verabredeten sich irgendwann nach langer
Zeit im realen Leben. Manche waren sogar so weit gegangen,
dass sie schon eine Hochzeit geplant hatten. Die Wirklichkeit ließ
sie im Allgemeinen hart aufschlagen, wenn sie
aufeinandertrafen: „Ach du bist das! Nee wirklich, ich hatte
völlig andere Vorstellungen …“
Mach dir kein Bild von mir, wenn du mich nicht gesehen,
gerochen, angefasst hast, denn du verliebst dich mit allen
Sinnen. Die Buchstaben gefallen dir, aber alles andere, was du
dir dazu vorstellst, entsteht nur in deiner Fantasie!
So begann ich zu schreiben. Mit der Lea aus meiner
Kurzgeschichte hatte eine Protagonistin Gestalt angenommen.
Zu Rotkäppchen gehört der böse Wolf. Und da war ich beim
nächsten Protagonisten. Wolf, ein sehr sympathischer Typ der
Lea im Chat anbaggert. Sie trifft ihn auch kurz danach in der
realen Welt und er fasziniert sie. Er ist nett, hält aber großen
Abstand zu ihr. Lea schreibt gerade an ihrer Doktorarbeit in
Geschichte und hatte sich dazu an den Lago di Bolsena
zurückgezogen, nahe Rom, wohnt abgeschieden und langweilt
sich manchmal. Ihr Kontakt zu ihren Freunden per Mail und der
Chat sind ihr wichtig. Wolf hat sie fast vergessen. Doch plötzlich
hat sie das Gefühl, er weiß alles über sie… mehr
Der Roman wurde 1999 unter dem Namen Ch@tlove im Glaré
Verlag in Frankfurt veröffentlicht, unter meinem alten Namen
Sabine Rieger. Ich war zu der Zeit nach vier Jahren Teneriffa
wieder nach Deutschland zurückgekehrt und wohnte in
Dietzenbach. Ursprünglich stamme ich aus Hannover und bin
1959 geboren. In der Zeit im Rhein-Main-Gebiet arbeitete ich
wieder als Sozialpädagogin. Die Arbeit mit Menschen hat mich
geprägt, mit allen ihren Schattierungen.
Seit 2011 lebe ich in der Schweiz. Der Liebe wegen bin ich
nochmals umgezogen und habe hier geheiratet. Nun habe ich
auch wieder ein wenig Zeit, mich neben meiner Arbeit um das
Schreiben kümmern zu können.
Seitdem habe ich einige Bücher herausgebraucht.
Und wie ist das mit dem Schreiben? Man kann es oder nicht,
man kann es lernen? Auch Schreiben beinhaltet Handwerk.
Meine Erfahrung mit der Erweiterung des professionellen
Handwerks in der Montségur Academie habe ich hier
zusammengefasst: Zweijährige Ausbildung für Autoren, was
hat es gebracht?
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Für die Ellger-Aadorfer Zeitung schreibe ich den monatlichen
Literaturtipp
Auch in der Frauenfelder Zeitschrift findet meine Literaturtipps
Literaturblog Sabine Ibing
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Mörderische Schwestern 2017
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Autorin
Sabine Ibing