Autorin
Sabine Ibing
Elena kehrt in den 1970er-Jahren nach Neapel zurückgekehrt. Endlich
erfüllt sich ihre Liebe, sie wird mit Nino Sarratore zusammenleben. Die
beiden bekommen ein Mädchen, auch Lila gebärt fast zur gleichen Zeit
eine Tochter. Die Freundschaft mit der erfolgreichen Lila keimt neu auf.
Kinder und die Pflege der kranken Mutter nehmen alle Zeit in Anspruch.
Doch der Verleger sitzt Elena im Nacken, hat ihr schon vor Jahren einen
Vorschuss für ein neues Buch gezahlt. Nino hat sich nicht geändert, er
bleibt, was er ist: unzuverlässig, er lügt mit Charme. Nino ist kaum zu
Hause, weigert sich die Scheidung einzureichen, zieht die Frauen an, wie
die Motten das Licht. Als Elena ihn obendrein in flagrante mit dem
Kindermädchen erwischt, trennt sie sich von ihm. Allein auf sich gestellt
muss sie nun endlich einen Roman schreiben, in der Literaturwelt ist sie
bereits abgeschrieben. Die Mafia regiert Neapel, Lila kämpft weiter,
steht aber ziemlich allein da. Die Männer, die sie früher verehrten, haben
sich nun gegen sie zusammengeschlossen.
»Sie schien einen eigenen, geheimen Sinn in sich zu tragen, der allem
anderen seinen Sinn nahm.«
Und dann passiert etwas Schreckliches, ein Ereignis, das die beiden
Frauen wieder auseinanderbringt. Hinzu kommt das Erdbeben von 1980,
das Lilas Existenz erschüttert.
»Es löschte die Gewöhnung an Beständigkeit und Stabilität aus, die
Gewissheit, dass jeder Augenblick genauso sein würde wie der
vorhergehende, die Vertrautheit von Geräuschen und Gesten, ihre
unzweifelhafte Erkennbarkeit.«
Elena ist das Leben in Neapel leid, hat Angst um ihre Töchter, die Straßen
sind gefährlich. Die Solara-Brüder, mafiaverbunden, machen sich in
immer größerem Maß in der Stadt breit, verkaufen Drogen, immer mehr
Jugendliche werden abhängig. Elena hat mit ihren Büchern Erfolg, fühlt
sich nicht mehr zum Rione zugehörig, ihre Töchter drohen zu verrohen,
sie zieht zurück in den Norden. Auf der anderen Seite erlebt sie dort die
geschlossene, intellektuelle Gesellschaft, eine linke, betuchte Gruppe, die
sich untereinander Gefälligkeiten und Jobs zuschieben, oder auch dafür
sorgen, jemanden zu diskreditieren.
Erzählerisch entwickelt auch der vierte Teil einen Sog beim Leser. Zwei
Frauen, jede kämpft für sich auf der einen Seite und auf der anderen
Seite unterstützen sie sich, zwei alleinerziehende Frauen im Kampf
gegen eine Machismowelt. Intellekt auf der einen Seite und Gefühl und
Leidenschaft auf der anderen. Die Inneneinsicht der Erzählerin, Elena,
die eigentlich kommen sieht, was geschehen wird, aber blind ist vor Liebe
für einen Tunichtgut, sich von ihm abhängig macht, statt eigene Wege zu
gehen, ist klug beschrieben. Familiäre Verflechtungen, Feindschaften
und Freundschaften, Hinterhältigkeit, neue Welt contra alter
Traditionen. 60 Jahre italienischer Geschichte, italienischer Gesellschaft,
ein scharfer Kontrast zwischen dem Norden und dem Mezzogiorno.
Frauenbewegung, Gewerkschaftsbewegung, politische Linke, Mafia im
Süden, die sich ausbreitet wie ein Netztumor, Erdbeben. Persönliche
Katastrophen, die wie Erdbeben das Leben wanken lassen.
Die Geschichte ist mit Band 4 zu Ende. Leider.
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